Bereits zum 4. Mal hatten Nils und Oliver zum Trainingslager nach Dreisbach eingeladen. Am Freitagabend wurde beschriftet, abgeriggert und der Anhänger mit Booten voll geladen. Am frühen Samstagmorgen ging es los – der Tross mit dem Bootsanhänger, gezogen vom Bus von Sebastian und natürlich das Kühl- und Getränkekommando starteten durch. Parallel bewegten sich weitere Rudernde gen Saarschleife – ein von langer Hand geplantes, logistisches Meisterwerk, wie wir spätestens am Abend, völlig relaxt an der Pink Flamingo Bar stehend, verstehen sollten.
Doch auch sportlich war - wie gewohnt - einiges geboten! Dreisbach ist die ideale Gelegenheit für Alle – Anfänger wie Routiniers und auch Könner neue Bootsklassen und sich selbst im geschützten und betreuten Bereich zu erproben. Wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde – auf und im Wasser! Aber genau darum geht es – wie bei Olivers Kentertraining am Sonntag. Jede und Jeder – ob alt ob jung, m.,w.,d., sollte die Erfahrung mindestens einmal machen, gezielt oder auch überraschend aus dem Boot zu fallen! Manche versuchen auch unkenterbare Boote zum Kentern zu bringen – wie die Jugend in Gestalt von Moritz und Cornelius. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es den Beiden auf eindrucksvolle Art und Weise und mit teils artistischen Einlagen den völlig überraschten Coastal-Zweier „Delight“ kieloben zu präsentieren. Selbstredend in mehreren Varianten und stets neuen Kenter-Techniken – da staunte auch Trainer Sebastian nicht schlecht ...
Und so wurde flussabwärts die Saarschleife bis zur Schleuse und flussaufwärts die Saar bis teils zur dritten Brücke in Kleinbooten und einem saarländischen Vierer erkundet. Während schon der Grill heiß lief und die Steaks von Cornelius und Moritz grammgenau abgewogen und zubereitet wurden, fiel dann auf, dass Heike fehlte. Hatte sie die Schleuse genommen oder wurde sie Opfer eines mehrere Meter großen Saar-Wallers? Nein, ein motorisiertes Suchkommando stellte fest, sie hatte nur die Abendstimmung sichtlich genossen und kam dann trotz weniger, saisonaler Ruderkilometer, sicher im Einer zurück. Perfekt passend zur Eröffnung der Pink Flamingo Bar wurde sie von Martin gleich mit einem Aperol erstversorgt.
Martin hatte sich mit der Bar mal wieder selbst übertroffen – ein stilechter Hingucker in Sachen Design und Qualität der Drinks. Wer es nicht erlebt hat, muss nächstes Jahr unbedingt dazu kommen! In einer so fantastischen Atmosphäre war dann auch die etwas kühle und kurzzeitig auch regnerische Wetterlage kein Gegner. Am Ende des Abends
waren Moritz und Uwe nicht mehr zu halten und entwickelten abenteuerliche Pläne einen Einer auf Foils zu setzen und mit einem Rollausleger auszustatten (bei dieser Konstruktion ist der Sitz fest im Boot verbaut – Ausleger und Stemmbrett sind beweglich gelagert) – so würde die RGT (ein Rollausleger ist auf nationaler Ebene regelkonform, Foils auch) zu alter Größe gelangen. Zum Glück machte dann aber Martin die Bar zu und Wadim räumte den Grill in die Ecke.
Dank Isabel waren die Unterkunft und das Frühstück perfekt organisiert und die Rudernden konnten sich ganz auf die Optimierung der Technik konzentrieren. Die einzig wirklichen Gegner des Sports waren das reichhaltige und köstliche Mitbring-Buffet und Wadim, der immer neue Varianten von Fleisch auf dem Grill und in der Pfanne zauberte. In einer Kaffeepause versammelten sich dann Alle um Oliver gebührend zu verabschieden. Auf subtile Art und Weise versuchte man den Richtung Pfalz scheidenden Trainer mit ausgewählten Mosel-Rieslingen und so vielen schönen Geschenken, die eine Abreise allein volumentechnisch unmöglich machen sollten, doch noch zu halten!
Zwischendurch wurde der Riemen-Zweier „Koorscht on Kneisjen“ in „Pink Flamingo“ umgetauft, gestylt und gerudert – sehr zur Freude von Riemen-Fan Gerhard, der aus der Ferne applaudierte.
Aber wie es oft so ist – wenn es am schönsten ist, naht auch schon der Abschied – vor allem wenn die Nationalmannschaft am Abend vergeblich um die EM spielt. Routiniert wanderte Boot auf Boot Richtung Hänger und der Weg führte zum Abladen gen RGT. Aber keine Sorge, die Vorbereitungen für nächstes Jahr laufen schon – gerüchteweise soll „Pink Flamingo“ adäquat umlackiert und mit einer mobilen Bordbar versehen werden. Auch Moritz und Uwe schrauben angeblich schon an den Foils ....
Bericht: Uwe Thein