9. Juli 2025: In der Ruder WhatsApp Gruppe teilt unser fleißiger Abteilungsleiter mit, dass demnächst ein Rudermarathon stattfinden wird. Und zwar auf der Saarschleife. Zumindest das Revier ist uns aufgrund des alljährlichen Trainingslagers in Dreisbach bereits bestens bekannt. Gute Voraussetzungen, also um sich dort anzumelden. Nachdem die Werbetrommel kräftig gerührt wurde, meldeten sich gleich zwei Boote an, die RGT 1 und die RGT 2. (Wie sich später herausstellte, durfte man sich bei einer Breitensportregatta selber Namen vergeben, dementsprechend traten wir also gegen unter anderem Stephans Nutella Krieger an.) Selbstverständlich wurde dafür sehr fleißig trainiert. Vor allem die Jugend glänzte oft mit alternativen Trainingsplänen, da sie in der Zeit vorher kaum vor Ort war. Nachdem das Training abgeschlossen war, wurden die Boote verladen. So ging es schließlich Samstagmorgen um 6:30 Uhr los. Die Boote wurden gemeinsam aufgeriggert und die Fahnen gehisst. In der Obmannsitzung wurden die letzten Hinweise vor dem Rennen gegeben. Berufsschifffahrt hat absolute Vorfahrt. Kurven dürfen geschnitten werden, aber ihr dürft keine anderen Boote dabei stören und nicht zu stark schneiden. Wobei die Definition von stark schneiden der freien Interpretation überlassen wurde. Da Altzulawen ein zu kleinere Fahnenmasthalter hat musste die Fahne entsprechend zurecht gefeilt werden. Nachdem auch solche kleinen Hindernisse beseitigt waren und ein Energieschub für zwischendrin verladen war, wurden die Boote auch schon zu Wasser gelassen. Nachdem in der Anfangsphase noch eine ruhige Schlagzahl mit besonderer Beachtung der Technik gefahren wurde, hieß es im weiteren Verlauf des Rennens immer mehr einfach durchbeißen. Dabei musste besondere Rücksicht darauf genommen werden, dass einige am nächsten Tag noch 8 Stunden im OP-Saal stehen mussten. Nachdem zuerst Mosel abwärts gefahren wurde, musste an der Schleuse eine Wende vollzogen werden, und anschließend ging es viele Kilometer Fluss aufwärts. In diesem Teil wurde es immer anstrengender, doch aufgeben war keine Option. Nachdem auch die letzten Müsliriegel verzehrt waren wurde auf den letzten 4 km noch mal die Schlagzahl angesteigert. Der Endspurt war am Ende länger als die meisten anderen Rennen. Im Ziel angekommen hieß es ausnahmsweise einmal nicht „Mannschaft trägt Boot“, dazu wäre diese auch nicht mehr in der Lage gewesen. So liefen wir zunächst einmal alle ein wenig wie Pinguine durch die Gegend. Denn Rollsitze sind nach 3 Stunden wirklich nicht mehr bequem. Nach der Mittagspause, bei dem es Minestrone satt gab, konnte schließlich die Siegerehrung stattfinden. Und hierbei gewann nicht nur ein Boot der RGT, sondern gleich beide. Die RGT 2 dabei mit einem Vorsprung von 45 Sekunden, also ungefähr 1 Sekunde pro Kilometer, oder wie der Trainer sagt, der Endspurt hat geholfen. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis (und der Leistung überhaupt, einen Marathon geschafft zu haben) fuhren wir am Abend wieder nach Hause.
Cornelius Eisner & Moritz Koch