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Freitag:

Am heißesten Pfingstwochenende seit 50 Jahren startete der vollbesetzte RGT-Bus am Freitagvormittag mit vier Booten, darunter „das schöne blaue Boot“ Malepartus, zur traditionellen Wanderfahrt in Richtung Ochsenfurt am Main. Nachdem sich auch die übrigen Teilnehmer nachmittags durch die Staus auf den Autobahnen gekämpft hatten, gab es in dem schnuckeligen Fachwerkhaus, dem Gasthof „Zum Schmied“, ein gemeinsames Abendessen, bei dem die 23köpfige Gruppe von der Fahrtenleitung (Eva und Ute) mit dem geplanten Ablauf auf Wasser und Land vertraut gemacht wurde. Auf die zehn erfahrenen Wanderruderer kamen 13 Neulinge, darunter einige Familien mit insgesamt sechs Jugendlichen und das vierbeinige Maskottchen Higgins. 

 

Teilnehmer:

Auf dem Wasser: Eva Bernhard, Ute, Rolf, Eva Müller, Ingrid Breuer, Ingrid de Berger, Ursula, Petra, Michaela, Carola, Helena, Burkhard, Edwin, Uta und Stefan im Wechsel, Thomas, Andrea, Katharina, Daniel, Antonia und Matthias.

An Land:  Elke, Uta und Stefan im Wechsel, Hanno mit dem Fahrrad

Samstag:

Nach einer kurzweiligen Nacht mit ausgiebigem Glockengeläute starteten wir gutgelaunt und bewaffnet mit Sonnenschutzfaktor 50+, diversen Hutmodellen, Sonnenbrillen und reichlichen Wasservorräten in Sommerach, wo unsere Boote schon fertig aufgeriggert am Sandstrand lagen (Ein großes Dankeschön an die Busgruppe, die das am Vortag übernommen hatte!). Bis zur ersten Schleuse lief uns allen schon der Schweiß in Strömen, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Das Schleusen klappte dank Utes vorbereitenden Anrufen bestens und die Neulinge stellten fest, dass Ruderer in Schleusen auch ganz besonders schön singen können. Unser Jugend-mixed-Vierer legte mit Burkhard am Steuer noch eine Trainingseinheit ein, rollte zügig das Feld von hinten auf und hatte immer noch Puste genug, alle „netten“ Kommentare zu kontern.

In Kitzingen, wo uns der Landdienst mittags ein wundervolles Gourmet-Picknick auftischte, wurden die Boote teilweise neu zusammengesetzt. Auf Wunsch der „Kids“ ruderten dann die Mädels in dem einen und die Jungs in dem anderen Boot, was Anlass zu einigen Minirennen, vielen Frotzeleien und diversen Wasserplanschereien gab. Die Jungs packten gleich ihre Musikbox aus – das „Discoboot“ war geboren. Nach 27 km in der Hitze in Ochsenfurt angekommen, waren dann bei den meisten die Kräfte erschöpft. Aber unser toller Landdienst hatte am Vormittag schon die Autos aus Sommerach nach Ochsenfurt gebracht, so dass alle bald unter die Dusche springen konnten. Allein unsere Mädels hüpften noch fröhlich im Main herum, während die Jungs Verstärkung für ein Fußfallmatch suchten! Abends ein gutes Essen beim „Öchsle“ in der lauen Sommernacht, mit Eis durchs Städtchen bummeln, ein Abstecher zur Kirmes am Mainufer – ist das Leben nicht schön?!

 

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Sonntag:

Vorbereitende Erläuterungen zum Tagesablauf führten vereinzelt zu Irritationen: „Wieso brauchen wir am Zielort eine Slipeinlage?“

Wir ruderten von Ochsenfurt durch das herrliche Maintal nach Würzburg, wieder mit erfreulich unproblematischen Schleusen. Zu dem Trainingsboot gesellte sich ein singendes U-Boot, ein Lochboot und natürlich das schöne blaue Boot, bei dem der Verdacht aufkam, dass der Name von den schönen blauen Flecken an den Waden seiner Ruderer stammt.

Eindrucksvoll die Ankunft in Würzburg mit der über dem Main thronenden Festung Marienberg. Ebenfalls sehr beeindruckend war die Mittagsrast am Ruderzentrum Würzburg, bei dem wir u. a. die sieben Anlegestege, die riesige neu gebaute Bootshalle und den großen Trainingsraum mit Panoramablick bestaunten. Äußeres und Inneres vom Feinsten! Nach dem Picknick wurden die Badesachen bzw. der Renneinteiler ausgepackt und ab ging‘s in den Main mit viel Gelächter. Man stelle sich vor, auch ein weißer Hai schwamm dort herum.

Aus Würzburg heraus fuhren wir erstmalig an Industrie vorbei, bis sich nach einigen Kilometern der Main wieder von seiner idyllischen grünen Seite zeigte. Die Nachmittagstour stellte uns vor neue Herausforderungen: angeheiterte Schwimmer mit Einstiegswunsch, große Passagierschiffe in beiden Richtungen, unruhiges Wasser und letztlich der Ausstieg in Margetshöchheim, der sich an den hohen Stegen nur mit gemeinsamem Kraftaufwand bewerkstelligen ließ. Die Boote hievten wir anschließend mit Wasserschuhen über die betonierte Slipanlage an Land.

Dank des fleißigen Landdienstes mussten wir auch diesmal nicht lange auf die ersehnte Dusche warten. Abends ließen wir es uns mit einem schönen Spargelessen im „Kauzen“ gut gehen. Eva übernahm kurzerhand die Bestellung für die überforderte Bedienung, was dann nach der klaren Ansage: „Wer sich jetzt nicht mehr merken kann, was er isst, den erschlag ich.“, auch reibungslos funktionierte. Die Tour mit Eis und Kirmes ließ sich nur zu gerne wiederholen, gefolgt von einem längeren Absacker in der warmen Nacht.

 

 

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Montag:

Wie schade, schon der letzte Tag. Wir packten zusammen und ließen die Boote in Margetshöchheim zu Wasser. Die Ruderer folgten unter einigen akrobatischen Verrenkungen vom hohen Steg aus. Aufgrund der großen Hitze beschlossen wir, die ursprünglich angedachte Etappe bis nach Karlstadt auf 9 km bis nach Zellingen zu verkürzen. Wie gut die Entscheidung war, zeigte sich auch gleich nach dem Ablegen vor der ersten Schleuse, bei der wir zum ersten Mal während dieser Wanderfahrt warten mussten. Wenn möglich, suchten sich die Boote einen schattigen Platz am Ufer. Dort, verborgen vor der brennenden Sonne unter herüberhängenden Zweigen zwischen den Wasserwurzeln begleitet vom Summen der Mücken, dehnte sich die Zeit – Tiefenentspannung pur. Singend und Discoboot fahrend ruderten wir anschließend bis nach Zellingen, wo flugs die Boote abgeriggert und unter Edwins Regie aufgeladen wurden. Nach dem Picknick blieb noch Zeit für ein letztes Bad im Main, aber dann ging‘s wieder heim nach Trier, wo die schöne Wanderfahrt leider ein unschönes Ende fand, als Autos die Einfahrt für den Bootsanhänger blockierten und der müde Edwin sich mit ungehaltenen Fahrern auseinandersetzen musste.

 

Ein großes Dankeschön an Eva und Ute für die perfekte Organisation, an Edwin, der das Fahren des Busses mit dem Bootsanhänger übernahm und an Elke mit dem Landdienstteam für das Rundrum-sorglos-Paket.

 

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