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Wie jedes Jahr schickt der Drachenkönig, der Legende nach, seine Krieger auf den großen Fluss im Westen, um beim Monkey-Jumble den gestohlenen Zauberstab vom Affenkönig zurück zu fordern. Nur den schnellsten der Drachenboote kann dies gelingen.

Monkey Jumble ist die Krönung einer jeden Drachenboot-Paddel-Saison und findet immer im Oktober auf der Saar bei Saarbrücken statt. Dieses spektakuläre Rennen erfreut sich stetig größerer Beliebtheit. Paddler aus ganz Deutschland, und mittlerweile auch aus dem Ausland, nehmen an dieser fantastischen Veranstaltung teil. In diesem Jahr haben sich, sage und schreibe, 50 Mannschaften und 3 Pink-Paddler-Teams angemeldet.

Auch wir, die Drachenbootmannschaft der RG Trier, sind wieder mit am Start, um unser Glück zu versuchen. Wenn auch die Trainingphase sich etwas holprig gestaltet hatte, sind wir doch zuversichtlich, mit Unterstützung unserer Nachbarn, der Trierer Kanufahrer, uns im Starterfeld der 50 Drachenboote behaupten zu können.

Wir starten mit der Nummer 44, in der 11.Reihe. Wir, das sind Dieter, unser Steuermann, Petra, von den Alimbo-Dragons an der Trommel, Tania und Hanns-Peter am Schlag gefolgt von:Sonja, Lea, Christian, Andrea, Anita, Marion, Tobi, Sascha, Berni und den Kanuten Allessandra, Christin, Saskia, Daniel, Felix, Peter, Thorsten und zwei Sandsäcke. Leider ist die Beschallung am Start so massiv, dass wir die Anweisungen unseres Steuermanns kaum hören können. Doch nach ein paar Schrecksekunden legen wir los und bringen unseren Draco auf Touren. Schon bald haben wir die Startlinie erreicht, an der die Zeitmessung beginnt. Es geht los! „Eins, zwei, drei, ...“ Petra feuert uns an. Hunderte von Paddel rühren im trüben Flusswasser und die Saar kocht. Unser Boot liegt gut. Der Wellengang ist immens. Er dauert nicht lange und dann hat jeder im Boot mit Saarwasser geduscht. Die Pumpen arbeiten reibungslos. Nach 1,9 km erreichen wir die erste Wende. So ganz optimal umschiffen wir die gelben Bojen nicht, doch wir setzten unbeschadet unseren Weg fort. 3.6 km liegen bis zur zweiten Wende vor uns. Dunkle Wolken haben sich zusammengezogen, der saarländische Himmel öffnet seine Schleusen und der Wind frischt auf. Regen peitscht uns entgegen. Doch das ist keine Problem, denn nass sind wir allemal. Wir fahren unser Rennen. Mit einigen „Stubbi-Zwischenspurts“ gelingt es uns, das eine oder andere gegnerische Boot nach hinten durchzureichen. Das hebt die Stimmung und wirkt besser als jedes Dopingmittel. „Eins, zwei, drei, ... mehr Druck!“ Petra schreit sich die Seele aus dem Leib. Wieder bringen wir 100 Prozent Leistung und kämpfen weiter. 3.6 km sind verdammt lang, vor allen Dingen, wenn man weiß, dass nach der 2. Wende die gleiche Distanz nochmal zurückgelegt werden muss. „Nicht nachlassen!“ ist die Devise. „Weiter so“, ruft uns Petra zu. „Ihr macht das richtig gut!“ Ab und zu treibt etwas auf dem Wasser, das von der DLRG aufgesammelt wird, mal ein Drachenkopf oder Schwanz, ein Eimer oder ein Steuermann. Gott sei Dank, steht Dieter bombenfest am Langruder. Die zweite Wende gelingt gut. Der Regen hat etwas nachgelassen. Wir halten durch und kämpfen uns an so manchem gegnerischen Boot vorbei. Immer wieder starten wir unsere „Stubbi-Attacken“, um anschließend mit langen Paddelzügen die erkämpfte Position zu halten. Die dritte Wende naht. „Eins, zwei, drei, … mehr Druck!“ Souverän lenkt Dieter unseren Draco zum letzten Mal um die gelben Bojen. Das Ziel ist nicht mehr fern. Die letzten Kräfte werden mobilisiert. Im Bauch des Drachen wird es laut. Jeder im Boot feuert sich selbst und die Crew an. „Zack! Zack! Zack! Stubbi! Lang! Lang! Kiste!“ Kurz vorm Ziel fangen wir noch zwei oder gar drei andere Boote ab.

14618770_293735257677821_624897329_obk.jpg   Das große Rennen ist zu Ende. Wir haben es geschafft! Der Jubel ist groß und wir schreien unseren Schlachtruf über die Saar: „Draco dummel deisch! Siehr! Siehr! Siehr!“ Wir sind erschöpft, glücklich und nass. Gemächlich paddeln wir ans Ufer zum Ausbooten. Das Gewimmel am Ufer ist enorm, bis alle Drachenboote an Land und verladen sind. Nachdem wir trockene Klamotten anhaben, knallen die Korken und Petra, unsere Trommlerin aus dem Saarland, versorgt uns, dank eines mitgebrachten Kochers, mit heißen Getränken. Wir warten auf die Siegerehrung und als wir unsere Plazierung erfahren ist die Begeisterung riesig. 4. Platz in der Fun-Klasse und wir waren gut anderthalb Minuten schneller als im Vorjahr.

Nächstes Jahr wollen wir wieder dabei sein, wenn es heißt: „Show Time!“

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Unsere PinkPaddler Trier unterstützten in der 2 km Pinkpaddler-Distanz die Pink Fighters Saar und erreichten den 1. Platz.
Herzlichen Glückwunsch!