Deutsche Jugendmeisterschaft U17/U19/U23 – Brandenburg an der Havel (20.-23.06.19)

Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften stellen jedes Jahr für alle Leistungssportler, die nicht älter als 23 sind, den nationalen Höhepunkt der Saison dar. Dementsprechend wird die Meisterschaft zu einem riesigen Event, zu dem ca. 1000 Athleten und Betreuer anreisen. Die Meisterschaft ist nicht „nur“ der Ort für die Vergabe der Meistertitel. Im U23–Bereich werden die, nach der 2. Kleinbootüberprüfung (2. KBÜ) in Hamburg als gesetzt geltenden Mittel- und Großboote für die U23-WM und –EM überprüft. Dabei gilt, dass die WM–Boote immer in 2 Bootsklassen antreten müssen. Das sorgt für eine hohe Leistungsdichte in jeder Bootsklasse und dient dem besseren Vergleich der einzelnen Sportlerleistungen.

Johannes Thein trat auch in Brandenburg mit seinem Partner Tim Bier von der RG Treis–Karden im Leichtgewichts–Männerdoppelzweier B an. Die beiden wurden nach Hamburg zusammengesetzt, um möglicherweise den 2er bei den U23–Europameisterschaften zu fahren. 

Allerdings mussten die beiden sich dafür bei dieser Meisterschaft beweisen, was nach einer erfolgreichen Vorbereitung kein Problem sein sollte. Die Konkurrenz war und ist hart und die Leistungsdichte hoch. So traten in dieser einzigen noch vorhandenen olympischen Leichtgewichtsklasse sowohl der gesetzte U23 WM–Doppelzweier (Erlangen/Hamburg) als auch die Sportler aus dem U23 WM–Doppelvierer an. Athleten, die alle schon über internationale Erfahrung verfügen. Außerdem traten Sportler aus dem vorläufigen 

 

U23 EM–Doppelvierer, an. Diese Sportler wurden in dieser Saison von Johannes und Tim aber bereits im Einer besiegt. Bei sehr windigen Bedingungen und rauem Wasser gelang Johannes und Tim der Einstieg nur schleppend. Sie gelangten dennoch, wie erwartet, ins A–Finale, mussten sich aber mit der Außenbahn zufriedengeben. Im Finale wollte jedoch nichts gelingen. Nach 1000m betrug der Abstand zum Feld zwar nur 2 Sekunden, doch ist dies ist bei einer solchen Leistungsdichte nur schwer wieder aufzuholen. Die Gegner gerieten aus dem Blickfeld aber Tim und Johannes gaben nicht auf. Leider kam das Kommentatorboot, das neben den Bahnen fuhr, bei der Hälfte der Strecke zu nah an die Außenbahn. Tim und Johannes mussten nun auch noch mit dem Wellenschlag des Bootes kämpfen. Leider, leider wurde das Motorboot bei mehreren Rennen sehr ungeschickt manövriert, was insgesamt zu unfairen Bedingungen führte. Bei einem Meisterschaftsrennen ist ein solches Manöververhalten nicht hinnehmbar und sollte derart nie wieder zu sehen sein. Dafür ist der Trainingsaufwand der Athleten für diesen Sport einfach zu hoch. Final mussten sich Tim und Johannes mit Platz 6 zufriedengeben. Schade, denn ihre Leistungen sind normalerweise deutlich besser. Wie der DRV sich nun bezüglich der Vergabe der EM – Plätze entscheidet, bleibt abzuwarten. Johannes und Tim haben immer noch Chancen. Die vorherigen Tests des DRV waren deutlich besser – sie hatten keinen Doppelzweier an sich vorbeigelassen, der nicht schon in einem EM–Boot, zumindest vorläufig, eigeplant wurde. 

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Bericht/Foto: Johannes