Dienstag, 4.6.19 Die Vorbereitung auf die traditionelle Pfingstwanderfahrt wird von den Beteiligten sehr ernst genommen: Sie schneiden sich Sitzkissen für die langen Ruderstrecken zu. Donnerstag, 6.6.19 Fleißige Hände riggern vier Vierer und einen Zweier ab und verladen sie auf dem Bootsanhänger. Der Anhänger wird angekoppelt und die Beleuchtung geprüft: Wenn das Zugfahrzeug links blinkt, blinkt der Anhänger rechts. Das ist nicht gut. Alle Korrekturversuche der anwesenden Experten bringen keinen Erfolg. Was machen wir jetzt? |
Freitag, 7.6.19 Als Fa. Hoff früh am Morgen öffnet, ist Edwin mit den geliehenen Zugfahrzeug schon da. Der Tester wird angeschlossen: Alles in Ordnung. Zur Probe wird ein anderer Anhänger angekoppelt: Alles in Ordnung. Edwin fährt zur RGT und koppelt den Bootsanhänger an: Alles in Ordnung. Es kann losgehen: Sechs erwartungsvolle Ruderleute starten nach Kassel. Die weiteren Teilnehmer werden mit Privatwagen anreisen. Bis Föhren läuft alles glatt. Nun meldet das Fahrzeug wieder diverse Fehlfunktionen der Beleuchtung und das Navi ändert das eingestellte Ziel auf die nächste Werkstatt. Da will man aber nicht hin. Edwin nimmt sich vor, die marode Elektrik des Bootsanhängers baldmöglichst zu erneuern. Irgendwie schafft man es zur Kanu-Vereinigung-Hessen in Kassel. Dort werden die Boote mit Hilfe vieler fleißiger Hände aufgeriggert. |
Weiter geht es nach Hannoversch Münden zum Hotel Schmucker Jäger, wo für die nächsten drei Tage unser Quatier sein wird. Am Abend gehen alle 27 Teilnehmer zum Essen ins Restaurant El Grecco schräg gegenüber vom Hotel. Unser Fahrtenleiter Burkhard verkündet viele wichtige Informationen und bietet an, ihn anschließend auf seinem Zimmer zu besuchen, falls man einen besonders attraktiven Ruderplatz am nächsten Tag haben möchte. Sebastian (Beauftragter für Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt) kriegt da sofort ganz große Ohren. Wolfgang und Edwin liegen heute Nacht zunächst probeweise zusammen. |
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Samstag, 8.6.19 Frühstück 7:15; Abmarsch 8:10 zum Zug (Fußweg ca.25min.), RB Hann.Münden ab 8:53, an Kassel Hbf 9:13. Burkhard hat die Fahrt so geschickt geplant, dass wir für die erforderlichen Transfers ohne Privatfahrzeuge auskommen. Greta Thunberg aus Schweden findet das gut. Heute startet das Rudern, die erste Etappe geht von Kassel nach Hannoversch Münden, 26 km, drei Schleusen. Burkhard hat in der letzten Nacht eine überzeugende Bootseinteilung erstellt, über deren Zustandekommen ansonsten wenig bekannt ist. Alle Bootsobleute erhalten eine ausführliche Beschreibung der Strecke, leider nicht ganz optimal, da sie für Kanuten gedacht ist, immerhin noch nützlicher als z.B. die Liste der Fahrrinneneinschränkungen für Binnenschiffer. Vor der ersten Schleuse müssen wir lange warten, da knapp vor uns eine große Rudergruppe aus Bückeburg unterwegs ist. Zur Mittagsrast in Wilhelmshausen gibt es das gewohnt ausgezeichnete Büffet. Das Wetter ist schön, nicht zu kalt und nicht zu warm, nur für den Montag sind vereinzelte Schauer angedroht. Allerdings ist es ziemlich windig mit Böen bis sieben Beaufort. An der Schleuse Bonaforth erhalten zwei Boote durch eine Bö soviel zusätzliche Fahrt, dass sie fast über das untere Schleusentor hinaus schießen. Beim Abendessen im Ratsbrauhaus entscheiden sich einige für das preiswerte Büffet mit einer großen Auswahl und dem Hauptvorteil, sofort mit dem Essen beginnen zu können. Die nach Karte essen, sind weniger zufrieden. Sonntag, 9.6.19 Damit wir nicht wieder an der Schleuse auf die Gruppe aus Bückeburg warten müssen, schlafen wir heute eine halbe Stunde länger und frühstücken erst um 7:45 Uhr. Heute rudern wir von Hannoversch Münden über Gieselwerder nach Beverungen, 55 km, eine Schleuse. Auf der Weser kommen wir dank der Strömung zügig voran. Mittagsrast war in Bodenfelde geplant, geht aber nicht, da dort ein Schützenfest alles blockiert. Drei Kilometer weiter finden wir in Wahmbeck einen Anlegesteg mit einem herrlichen Picknickplatz, der Landdienst hatte das Büffet schon vorbereitet. Das Wetter ist heute sehr schön, der Wind hat nachgelassen. Das unbegründet meist unbeliebte Boot „Stadt Trier“ rudert gut unterhalten durch Gesang und vorgetragene Gedichte von Wolfgang fröhlich die Weser runter. Fabio verliert die Lust am Rudern (obwohl er in Viertakter, unserem besten Boot rudert), springt aus dem Boot und schwimmt das letzte Stück bis Beverungen. Das erweist sich als ziemlich weit und so lässt er sich von seinem Boot hinterher ziehen. Die Mannschaft hat jetzt einen Schwimmanker hinter dem Boot. Für die Rückreise nach Hannoversch Münden hatte Burkhard einen Bus organisiert. Noch vor der geplanten Zeit sind wir in unserem Hotel und haben reichlich Zeit, uns auf das Abendessen im Restaurant Reblaus vorzubereiten. |
Montag 10.6.19 Frühstück 7:15, Abfahrt 8:15 mit allen Fahrzeugen nach Beverungen. Heute rudern wir von Beverungen bis Holzminden, keine Schleuse, 28 km. Rolf will gerade das Backbord-Skull einlegen, da bemerkt er, dass die untere Dollenschraube lose und die Dolle kurz vorm Abfallen ist. Wäre das gestern schon gewesen, hätte man es merken müssen. Sabotage? Von Wem? Wir können das nicht klären. Das Fahrzeug mit unserem Werkzeug war schon weiter gefahren, aber glücklicherweise können wir jemanden mit einem passenden Schraubenschlüssel finden. Das Wetter ist wieder schön, die angedrohten Schauer finden nicht statt und wir erreichen planmäßig Holzminden. Dort werden die Boote abgeriggert und aufgeladen. Leider wird die bisher sehr gute Stimmung durch die Nachricht vom Trauerfall in der Familie eines Teilnehmers getrübt. Nach 109 Ruderkilometern fahren alle wieder nach Trier. |
Dienstag, 11.6.19 Ab 18:00 Uhr werden die Boote abgeladen, gesäubert und aufgeriggert.
Bilder: Georg (1), Melanie, Rolf (1) und Ute |