Nach Johannes Theins Nominierung zur U23 EM im Leichtgewicht-Doppelzweier begann für ihn und seinen Trainingspartner Tim Bier (RG Treis-Karden) die lange Vorbereitungszeit von 10 Wochen. Wöchentlich trafen sich die beiden zum gemeinsamen Training. Am 25. August begann dann das zentrale Trainingslager des Deutschen Ruderverbands, die sogenannte Unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV), zu der alle nominierten Sportler antreten müssen, um gemeinsam zu Trainieren. In den letzten anderthalb Woche wurde versucht, den Booten unter der Leitung der verschiedenen Trainer und der Bundestrainerin Brigitte Bielig den nötigen Schliff zu geben. Bei Temperaturen über 30 Grad wurde täglich zwei Mal trainiert. Die letzten vier Tage vor der Abfahrt wurde das Pensum um einiges erniedrigt, damit alle nochmals genug Kraft für den Wettkampf tanken konnten. Am 5. September flog die Deutsche U23 Nationalmannschaft nach Griechenland und fuhr in den Ort, der erstmals seit den 70er Jahren wieder eine internationale Veranstaltung im Rudern austrug: Ioannina.
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Johannes Thein (auf Schlag) und Tim Bier (Bug) in der UWV Berlin-Grünau |
Am 5. September flog die Deutsche U23 Nationalmannschaft nach Griechenland und fuhr in den Ort, der erstmals seit den 70er Jahren wieder eine internationale Veranstaltung im Rudern austrug: Ioannina. Der Tag vor den Vorläufen wurde dann zum ersten Testen der Strecke und Gegebenheiten genutzt: Auf einem traumhaften See, umgeben von malerischen Bergen ging den Sportlern die Einheit schon fast zu schnell vorbei. Auch wenn die Gegebenheiten traumhaft sind, durften die Sportler ihren Fokus nicht verlieren. Im Vorlauf ging es zum ersten Mal richtig zur Sache. Im Vorfeld wurde bereits erwartet, dass die Konkurrenz in der einzigen noch verbliebenen olympischen Bootsklasse, die Johannes und Tim fuhren, sehr hoch sein würde. So erwartete das deutsche Boot bereits im Vorlauf der Sechstplatzierte der U23 Weltmeisterschaft. In einem bereits harten Vorlauf wurden die Moselaner vierter vor Kroatien und Georgien. Da aber nur der Erstplatzierte direkt in das Finale A kam, ging es für Johannes und Tim in den bereits 4 Stunden später folgenden Hoffnungslauf. Das Rennen lief für die beiden leider nicht gut: Aufregung und Müdigkeit durch den harten Vorlauf führten dazu, dass die beiden nur mit Rang sechs abschließen konnten und damit ins B-Finale einzogen. Das B-Finale fand am darauffolgenden Tag statt. Johannes und Tim fanden gut ins Rennen und lagen bei der 1000m Marke knapp auf Rang vier. Dann hatte das deutsche Boot für wenige Schläge ein paar Probleme, was in dieser hart umkämpften Bootsklasse sofort Konsequenzen hat: Das Boot der Georgier und der Azerbaijaner fuhr heran und war mit den Deutschen auf gleicher Höhe. In einem harten Endspurt unterlagen Tim und Johannes dann mit 0,39 Sekunden den Azerbaijanern und 0,41 Sekunden den Georgiern und landeten somit auf Rang 6 des B-Finals. Auch wenn der sportliche Erfolg bei der EM ausblieb, so war es für Johannes eine außerordentliche Erfahrung. Es ist seine erste Teilnahme an einem internationalen Wettkampf dieser Art gewesen und er kann Stolz sein. Schließlich hat er sich deutschlandweit bewiesen und wurde auf Grund seiner starken Leistungen für die EM nominiert und konnte sich mit den besten Sportler Europas messen. Für die RGT bedeutet seine Teilnahme einiges. Mit Johannes ist seit Jahren wieder ein Sportler der Rudergesellschaft auf internationaler Ebene tätig, Vertreter des Deutschen Ruderverbands und der Deutschen Rudernationalmannschaft. Es bleibt zu hoffen, dass er weiter erfolgreich sein wird. |
Johannes auf dem Steg in Ioannina |