Am 08.07.23 feierte die Rudergesellschaft Trier ihr 140- jähriges Bestehen. Bei bestem Wetter hatte man die Tore der Bootshallen weit geöffnet und zahlreiche Personen aus Sport und Politik eingeladen. Viele Wimpel, Flaggen und Fahnen aus längst vergangenen Zeiten wehten vom Mast und deuteten auf die lange Geschichte des am 31. Mai 1883 gegründeten Vereins. Dem Anlass angemessen, stand zuerst die Taufe von zwei Einern an. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Gerhard Kolb, ging das Wort an die Bürgermeisterin und Sportdezernentin Elvira Garbes. Frau Garbes taufte einen von Klaus Kappes gespendeten Renneiner auf den Namen „Dat is et“ und wünschte ihm allzeit gute Fahrt. Für die Ruderabteilung trat Uwe Thein an und taufte den lagestabilen, neuen, breiten Einer auf den Namen „Explorer“. Die Anschaffung von „Explorer“ war nur durch viele kleinere Spenden der Mitglieder möglich.

Sehr zahlreich war die Drachenbootabteilug vertreten, die sportlich schnell zwei Drachenboote zu Wasser brachte und lospaddelte. Nachdem die Rudernden die zur Taufe verwendeten Sektflaschen geleert hatten, konnte dann auch der Achter Augusta mit Abteilungsleiter Nils Bock am Steuer und weitere Ruderboote das sportliche Programm des frühen Nachmittags vervollständigen.

 

Festvortrag Dr. Lasse Cronquist und Prof. Dr. Uwe Jun (Trier):

Um 16:00 Uhr waren dann alle auf den Festakt gespannt. Neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern wurden auch Vertreterinnen und Vertreter der Nachbarvereine und aus Sport und Politik begrüßt. Für den Festvortrag waren Prof. Uwe Jun und Dr. Lasse Cronquist vom Trierer Institut für Demokratie und Parteienforschung eingeladen worden. Einleitend zitierte Gerhard Kolb verstörende Worte aus der Rede von Wilhelm Leinen zum 50- jährigen Bestehen der Rudergesellschaft im Jahre 1933. Leinen hatte lange Jahre den Vorsitz der RGT inne und war auch zeitweilig Schatzmeister des DRV (Deutscher Ruderverband). Kolb verurteilte die 90 Jahre alte Lobesrede von Leinen auf den Führer scharf und ordnete die historischen Ereignisse für die Zuhörer ein. Ohne Not war die RGT schon früh zur Gleichschaltung bereit gewesen. Da passte der Festvortrag mit dem Titel „Sportvereine als eine Stütze der Demokratie. Wie Vereine zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe von Bürgerinnen und Bürger beitragen“ ganz hervorragend. Jun und Cronquist zeigten auf, wie Sportvereine von autoritären und totalitären Regimen instrumentalisiert wurden und werden. Heute stellen Sportvereine eine wichtige Stütze unserer Demokratie dar, so die Referenten. Vereine als Orte des sozialen Austauschs können der zunehmenden Individualisierung und Polarisierung entgegenwirken. Engagement und Ehrenamt der Vereinsmitglieder sollten entsprechend auch gefördert und politisch gewürdigt werden, so das Fazit. Dem interessanten und engagierten Vortrag folgte eine ebenso angeregte Diskussion mit dem Plenum. Anschließend galt es viele Grußbotschaften zum Geburtstag des Vereins zu beklatschen und auch die Spende des Sportbundes Rheinland, überbracht von Michael Maxheim wurde freudig gefeiert.

Dann eröffnete Gerhard Kolb das Buffet und an die hundert Menschen drängten sich bei heißen, sommerlichen Temperaturen aus dem Clubhaus in Richtung mobiler Imbisstand. Dort gab es leckeres Fast Food und vegane Pommes. Was wäre aber eine Feier ohne die leckeren Salate und Nachspeisen der vielen freiwilligen Vereins-Köchinnen und Köche! Den durstigen Ansturm wusste Clubhauswart Sascha jederzeit zu beantworten. Und so ließen wir den Tag ausklingen und den Verein hochleben. Unser besonderer Dank gilt allen, die zu diesem Festtag beigetragen und die RGT unterstützt haben.

Bericht: Uwe Thein