Das Nachrichtenmagazin Focus (Ausgabe 38/1995, Rubrik Forschung & Technik) hat im Jahr 1995 vierzig - also nahezu alle - bedeutende Sportarten analysiert und die einzelnen Kriterien mit Punktzahlen bewertet (Fitness, Sicherheit, Gesundheit, Umweltverträglichkeit).
Die Sicherheit-Note setzt sich zusammen aus der Wahrscheinlichkeit eines Unfalls und der Schwere der Verletzungen. Fünf Punkte gäbe es für eine Sportart, bei welcher keine Unfälle passierten. Hinter Schwimmen und den bewegungsärmeren Sportarten Tischtennis, Eisstockschießen, Kegeln und Golf mit jeweils der Bewertung 4,3 kam Rudern auf den 6. Platz: Mit einer Bewertung von 4,0.
Im Kriterium Fitness musste sich das Rudern (3,7) auch geschlagen geben, und zwar der Leichtathletik sowie dem Squash (beide 3,8). Rudern landete hier auf Platz 3, gleichauf mit Langlauf und noch vor Triathlon (3,6). Als unfitteste Sportart rangierte Bungee-Jumping ganz hinten.
Nur in der Kategorie Umwelt schaffte es Rudern nicht in die Top 10. Hier waren die Spitzenreiter Skateboarding und Inline-Skating mit 4,2; Rudern wurde - genau wie Langlauf und Leichtathletik - durch einen hohen Ressourcenverbrauch nur der Wert 3,7 zugewiesen. Schlusslichter hier waren Ski alpin und Segelfliegen mit je 1,4.
In puncto gesundheitlicher Nutzen (berechnet sich aus den Werten für Sicherheit und Fitness) belegte Rudern den ersten Platz mit Note 3,2 vor Triathlon und Leichtathletik mit je 2,9. Der Grund: In kaum einer anderen verletzungsarmen Sportart wird fast die gesamte Muskulatur so gut geschult wie beim Rudern. Als ungesündeste Sportarten wurden Bungee-Jumping, Paragliding und Segelfliegen jeweils mit 0,2 bewertet.
Im Gesamt-Ranking sicherte sich Rudern knapp hinter Triathlon (Bewertung 7,1) die Silbermedaille (mit 6,9). Zum Vergleich: Jogging belegte Platz 9, Schwimmen kam auf einen guten 11. Platz, Tennis sicherte sich Rang 18, König Fußball kam auf den 29. Platz und Eishockey auf Platz 37. Das Schlusslicht bildete das Segelfliegen mit einer Gesamtnote von 1,4.
Dieses Ranking mag zwar hinsichtlich der Fitness, Gesundheit und umweltlichen Aspekte korrekt sein, ist jedoch nicht vollständig. Hier fehlen die subjektiven Gefühle, die man beim Betreiben der jeweiligen Sportart empfindet, z.B. der Nervenkitzel am Bungee-Seil, beim Fallschirmspringen oder das Gefühl des Schwebens im Segelflieger oder Ruderboot. Da muss sich jeder sein eigenes Bild machen. Und kann damit gerne bei uns anfangen.